Die Frage nach dem klimatechnischem Verhalten von Naturholz-Habitaten kann man am besten innen- und außenwändig veranschaulichen.
Von außen betrachtet gibt es kaum einen besser geeigneten Baustoff als (Natur-) Holz. Die statischen Eigenschaften bleiben trotz Witterungseinflüssen stets erhalten. Holz ist, was extreme Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen angeht, formstabil und behält seine dämmenden Eigenschaften. In den kalten Regionen wird nicht ohne Grund auf Holzhäuser gesetzt, mineralische Baustoffe haben mit den großen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter so ihre Probleme.
Ebenso ist Holz witterungsbeständig, insofern es nicht dauerhafter Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Dadurch das die Habitate in Bäumen hängen sind sie im Sommer durch das Blätterdach des Baumes geschützt und im Winter ermöglicht der Wind eine schnelle Trocknung. Zusätzlich unterstützt die Außenform der Habitate einen schnellen Abfluss von Regen- bzw. Schmelzwasser.
Das Futterhaus auf dem Foto ist aus unbehandelter Birke und mindestens 4 Jahre alt; es hängt, relativ gut vor Regen geschützt, unter einer Tanne.
Von innen betrachtet gibt es neben den hervorragenden Dämmeigenschaften zwei weitere Punkte, die man hervorheben sollte.
Punkt A ist die Tatsache, dass der mit Holz umbaute Raum ab einer gewissen Wandstärke temperaturträge ist, das heißt, dass das Habitat nachts nicht so schnell auskühlt, aber auch, dass direkte Sonnenbestrahlung tagsüber sich nur bedingt nach innen überträgt.
Punkt B ist die Tatsache, dass Holz feuchtigkeitsregulierend wirkt, das heißt, dass ein zuviel an Luftfeuchtigkeit durch die Holzporen aufgenommen und entsprechend wieder abgegeben werden kann. (Stirnholz kann das besonders gut.) Kurz gesagt: Es bildet sich kaum Kondenswasser.
Grundsätzlich kommen diese positiven Eigenschaften der klimaregulierenden und atmungsaktiven Dämmwirkung von Holz erst bei einer entsprechenden Wandstärke zur Geltung.; es sollte dann selbstverständlich nur mit atmungsaktiven Substanzen behandelt worden sein. Bei vielen selbstgebauten oder im Handel erhältlichen Nistkästen ist das nicht so und somit kommt es im Frühjahr (Stichwort: Schafskälte) immer wieder zu Verlusten durch Erfrierungen, aber auch die Aufheizung durch direkte Sonnenbestrahlung im Sommer kann problematisch werden.
Bei meinen Habitaten versuche ich im unteren Brutbereich eine Wandstärke von mindestens 30 mm zu allen Seiten einzuhalten; die meisten sind wesentlich dicker. Das Habitat auf dem Foto hat eine Wandstärke von 50-75 mm. Durch die kugel-zylindrische Form der Höhlen gibt es auch keine "schimmeligen Ecken" ...
Kommentar schreiben